Er Klaget in Der Einsamkeit
Hjer, wo mich niemand weiß,
Als GOTT und meine Noth,
Vergieß ich Blut vor Schweiß,
Und esse Kraut vor Brodt,
Und dencke bey dem Schmertzen,
Mit hochst-betrubtem Hertzen,
An meine Vater-Stadt,
Die unter Asch und Kohlen
Mir alles Guth gestohlen,
Und mich ihr Kind dazu noch gar verworffen hat.
Jch denck auch wohl an dich,
Du allerliebstes Kind!
Die Zeiten andern sich,
Ach! aber zu geschwind;
Wie schlecht ist unserm Lieben
Der Abschieds-Wunsch beklieben,
Der GOTT so zartlich bath?
Du weintest vor Vergnugen,
Durch mich bald Ruhm zu kriegen,
Hierliegt nun meine Kunst, und weiß vor sich kaum Rath.
Die funffte Sommer-Lust
Fuhrt jetzt die Garben ein,
So lang ist meine Brust
Ein Schau-Platz vieler Pein,
Doch was ich sonst ertragen,
Jst gegen diese Plagen
Furwahr nur Spiel und Schertz,
Kein Ansehn mich zu heben,
Und nichts als Muh im Leben!
O GOtt! wie dauret mich mein allzuredlich Hertz!
Mich wundert, daß mir noch
Der Stock ein Lager gonnt,
Denn sonst verfolgt mich doch,
Was mich nur sieht und kennt;
Vor leichte Jugend-Sunden,
Die doch die meisten binden,
Trifft mich allein die Last,
Die Last zu schwerer Straffen,
Da viel in Fulle schlaffen,
Die Bosheit und Betrug an guldne Stricke faßt.
O Phoebus! leidest du,
Daß deine Kinder schreyn,
Und doch bey wenig Ruh
Den Helden dienstbar seyn?
Wie kommts, daß unsre Gaben
Fast nichts zum Vortheil haben,
Als Armuth und Verdruß?
Ein Hof-Narr lebt ja besser,
Und lacht mit fettem Messer,
Wenn unsre kluge Hand nur Ruben schelen muß.
Jm Reimen steckt wohl auch
Mein gantzes Wissen nicht,
Jch sorge vor den Bauch,
Doch hat mein Kopff auch Licht,
Was fehlt mir denn? die Mode;
Es heist: ich lag im Sode,
Und ware nicht gewandt;
O! reißt mich aus dem Kittel,
Und gebt Erhohungs-Mittel,
Und seht mich wieder an, was gilts, ich bin galant!
Dir, Vater, der du liebst
Das, was es redlich meynt,
Dir, der du jedem giebst,
So viel ihm nothig scheint,
Dir kuß ich Hand und Ruthe
Und bitte bey dem Blute,
Das aller Heil gebiehrt,
Befrey stets mein Gewissen,
Und laß mich nichts beschliessen,
Als was mich auf den Zweck von deiner Ordnung fuhrt.
Thu Wunder vor der Welt,
Und bringe mich empor,
Jch wunsche Ruhm und Geld,
Jedoch Verstand zuvor;
Jch steh nach kleinen Guthern,
Um ehrlichen Gemuthern
Auch einmahl Guts zu thun;
Hier ist mein Freund zur Stelle,
Wird unser Glucks-Stern helle,
Soll manches Armen Trost auf unser Pflicht beruhn.
Als GOTT und meine Noth,
Vergieß ich Blut vor Schweiß,
Und esse Kraut vor Brodt,
Und dencke bey dem Schmertzen,
Mit hochst-betrubtem Hertzen,
An meine Vater-Stadt,
Die unter Asch und Kohlen
Mir alles Guth gestohlen,
Und mich ihr Kind dazu noch gar verworffen hat.
Jch denck auch wohl an dich,
Du allerliebstes Kind!
Die Zeiten andern sich,
Ach! aber zu geschwind;
Wie schlecht ist unserm Lieben
Der Abschieds-Wunsch beklieben,
Der GOTT so zartlich bath?
Du weintest vor Vergnugen,
Durch mich bald Ruhm zu kriegen,
Hierliegt nun meine Kunst, und weiß vor sich kaum Rath.
Die funffte Sommer-Lust
Fuhrt jetzt die Garben ein,
So lang ist meine Brust
Ein Schau-Platz vieler Pein,
Doch was ich sonst ertragen,
Jst gegen diese Plagen
Furwahr nur Spiel und Schertz,
Kein Ansehn mich zu heben,
Und nichts als Muh im Leben!
O GOtt! wie dauret mich mein allzuredlich Hertz!
Mich wundert, daß mir noch
Der Stock ein Lager gonnt,
Denn sonst verfolgt mich doch,
Was mich nur sieht und kennt;
Vor leichte Jugend-Sunden,
Die doch die meisten binden,
Trifft mich allein die Last,
Die Last zu schwerer Straffen,
Da viel in Fulle schlaffen,
Die Bosheit und Betrug an guldne Stricke faßt.
O Phoebus! leidest du,
Daß deine Kinder schreyn,
Und doch bey wenig Ruh
Den Helden dienstbar seyn?
Wie kommts, daß unsre Gaben
Fast nichts zum Vortheil haben,
Als Armuth und Verdruß?
Ein Hof-Narr lebt ja besser,
Und lacht mit fettem Messer,
Wenn unsre kluge Hand nur Ruben schelen muß.
Jm Reimen steckt wohl auch
Mein gantzes Wissen nicht,
Jch sorge vor den Bauch,
Doch hat mein Kopff auch Licht,
Was fehlt mir denn? die Mode;
Es heist: ich lag im Sode,
Und ware nicht gewandt;
O! reißt mich aus dem Kittel,
Und gebt Erhohungs-Mittel,
Und seht mich wieder an, was gilts, ich bin galant!
Dir, Vater, der du liebst
Das, was es redlich meynt,
Dir, der du jedem giebst,
So viel ihm nothig scheint,
Dir kuß ich Hand und Ruthe
Und bitte bey dem Blute,
Das aller Heil gebiehrt,
Befrey stets mein Gewissen,
Und laß mich nichts beschliessen,
Als was mich auf den Zweck von deiner Ordnung fuhrt.
Thu Wunder vor der Welt,
Und bringe mich empor,
Jch wunsche Ruhm und Geld,
Jedoch Verstand zuvor;
Jch steh nach kleinen Guthern,
Um ehrlichen Gemuthern
Auch einmahl Guts zu thun;
Hier ist mein Freund zur Stelle,
Wird unser Glucks-Stern helle,
Soll manches Armen Trost auf unser Pflicht beruhn.
Translation:
Language:
Reviews
No reviews yet.