Abendlied der Furstin
Der Abend rötet nun das Tal,
Mild schimmert Hesperus.
Die Buchen stehen still zumal,
Und leiser rauscht der Fluß.
Die Wolken segeln goldbesäumt
Am klaren Firmament;
Das Herz, es schwelgt, das Herz, es träumt,
Von Erdenqual getrennt.
Am grünem Hügel hingestreckt,
Schlaft wohl der Jäger ein -
Doch plötzlich ihn der Donner weckt,
Und Blitze zischen drein.
Wo bist du, heilig Abendrot,
Wo, sanfter Hesperus?
So wandelt denn in Schmerz und Not
Sich jeglicher Genuß.
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