An Den Heros

Geist im Harnisch über diesem Grabe,
Nimm das Werk, das ich geschlossen habe;
Licht, nach Wiederaufgang wieder brünstig,
Nimm, und sei mir günstig,

Denn du weißt, ich habe nichts als meines,
Vom Gefilde nichts, und nicht des Weines
Hügel in der Traube dir gegeben, –
Sondern von dem Leben,

Des ich dir, solang dein Odem weilte,
Frei zu Untertan den Zehnten teilte:
Zins auf Zinse, da du sie nicht hobest,
Harr ich, daß du lobest.

Denn ich schwur mich, Fremder, an dein Fremdes,
Seit ich breiter durch des Knabenhemdes
Wickelbande brach und Spiel in Bann tat, –
Seit ich Waffen antat,

Auszuziehn auf Raub und einen Gegner,
Hast du, sitzend über Meer, ein Segner,
Wie der Berg Magnet den Bug von Schiffen,
Hast du mich ergriffen.

Mich, der ohne Vater und Genossen
Umfuhr, du, noch ohne echten Sprossen,
Wo du, tief verschneit, und deiner Sendung
Noch getreu, Vollendung,

Und als Lohn der ausgehaltenen Tugend
Über dir Verewigung als Jugend
Aaren gleich auf dich herniederzücken
Sahst, und dich entrücken.

Willenlos, Natur, du mußtest lenken;
Götter wollen. Laß dir heut gedenken,
Daß die Kraft, die mich hinübersaugte,
Herwärts wiederum taugte, –

Daß, wie du zu flehen mich gezwungen,
Ich, zu deiner großen Wanderungen
Erster dich befehligt. Denn ein Waller
Ist der Gott, und Aller:

Bei den Hydren, die du hier, ein Würger,
Schlugst, bei meiner Burg, die dich zum Bürger
Allen schenkt, die blankes Deutsch vom vollen
Festen Munde wollen,

Bei der Zehrung, der du mir die Scheuer
Würdigtest, bei meinem Wald, zu Feuer
Aufgeraucht dir Spender und Verschwender, –
O Northumberländer,

Meergeborene Frucht der seegewohnten
Fraun und Freiherrn, die an Borde thronten,
Schiffer Gott und Sinkender Geleiter,
Renner, Retter, Reiter,

Segne mir den Mut, den ich dir danke,
Und den zückenden Mißmut: Eh ich wanke
Aus Beruf mit Schilde vor der Muse,
Eh ich die Meduse

Meines aufgehobenen Arms erlasse,
Daß sie weiter Mark der Knaben prasse,
Eh sie mir den Widerstand entnerve,
Schieße mir die Schärfe

Eines Göttertodes durch die Kehle,
Daß ich dir die unentehrte Seele
Bei der Au, da nie ein Fuß auf Schwüre
Trat, entgegenführe,

Daß die Heilige, der wir hier gepflichtet,
Die dich rechts verwirft und links errichtet,
An dem Tag, der mich von hinnen nähme,
Unser sich nicht schäme,

Wenn sie anhebt, über Ernten hausend,
Eine Geisterkost für das Jahrtausend
Aus der Garbe meiner großen Zeiten
Langsam zu bereiten.
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