Die Drei Reiche Der Natur

Ich trink, und trinkend faellt mir bei,
Warum Naturreich dreifach sei.
Die Tier und Menschen trinken, lieben,
Ein jegliches nach seinen Trieben:
Delphin und Adler, Floh und Hund
Empfindet Lieb und netzt den Mund.
Was also trinkt und lieben kann,
Wird in das erste Reich getan.

Die Pflanze macht das zweite Reich,
Dem ersten nicht an Guete gleich:
Sie liebet nicht, doch kann sie trinken;
Wenn Wolken traeufelnd niedersinken,
So trinkt die Zeder und der Klee,
Der Weinstock und die Aloe.
Drum, was nicht liebt, doch trinken kann,
Wird in das zweite Reich getan.

Das Steinreich macht das dritte Reich;
Und hier sind Sand und Demant gleich:
Kein Stein fuehlt Durst und zarte Triebe,
Er waechset ohne Trunk und Liebe.
Drum, was nicht liebt noch trinken kann,
Wird in das letzte Reich getan.
Denn ohne Lieb und ohne Wein,
Sprich, Mensch, was bleibst du noch?--Ein Stein.

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