Mulias
Liebe gute Bierkrakeeler:
Schulbankdrücker, Expennäler,
Liebe Lehrer, liebe Väter,
Zimmerhocker, Straßentreter,
Freunde, Gäste, Anverwandte,
Geisteshelden, Unbekannte,
Musiker und Saufleute,
Studiker und Raufleute
Und Ihr kleinen Mulichen
Und Ihr andern Kulichen,
Seid mal eine Weile still,
Weil ich Euch was sagen will.
Denkt Euch, ich wär ein Konferenzler,
Dies Lokal hier wär ein Kabarett,
Und—das ist garnicht so dumm—
Ihr … Ihr wäret Publikum.
Denkt's Euch, 's ist doch nicht so schwer
Und dann höret weiter her:
Die Muli sind mein Künstlerpersonal,
Und mein Programm ist einfach kolossal;
Was ich Euch biete als Konferenzler,
Davon habt Ihr ja keine Idee,
Nun, reizen würd' es mich natürlich,
Dies zu beschreiben schön ausführlich,
Es recht zu beleuchten, näher und breiter,
Es klar zu legen und so weiter.
Gewiß! Doch will ich's lieber meiden,
Denn mancher nennt das vielleicht unbescheiden.
Dagegen will ich Euch die andern jetzt vorführen
In Reimen wie sie sich gebühren
Ich will es heute einmal wagen,
Jedem von ihnen die Wahrheit zu sagen;
Und wem sie etwas grob erscheint,
Der denk: Es ist nicht schlimm gemeint.
Der Casper ist ein Bösewicht,
Glaubt Ihr's oder glaubt Ihr's nicht:
Er ist's. Und fragt Ihr mich warum—
Nun, er ist nicht halb so dumm
Als uns're Klasse es gebrauchen konnte;
In ihm sich jeder Lehrer sonnte.
Er wurde uns wohl hundertmal
Hingestellt als Ideal:
Und wir—wir wurden ausgescholten,
Dieweil wir keine Caspers waren;
Ihm hat alles Lob gegolten
Und wir—wir wurden angefahren!
Der Casper ist ein Bösewicht,
Glaubt Ihr's oder glaubt Ihr's nicht.
Der Casper kann sogar Latein,
Und das will unser Primus sein?
Der Blümel ist ein frommer Herr
Und außerdem ein Physiker,
Und drittens—recht kurz ausgedrückt—
Ist er uns einfach ausgerückt.
Auch der gute Richtzenhain
Paßt in—manchen Reim hinein.
Der Werder—habt Ihr's nicht vernommen—
Ist längst schon auf den Hund gekommen,
Und dennoch bleibt er jener brave Mann,
Der wacker trinken und noch viel mehr schimpfen kann.
Als ich den Geo »male cinctum« neulich fragte,
Ob es ihm recht wär und behagte,
Wenn ich von seinen vielen Heldentaten
Die eine oder and're tät verraten:
Wie er im Felde etwas Käfer knackte,
Im Klassenzimmer Cakewalk hackte,
Wie er sich sonst noch amüsierte: Durchdiebank
Auf and'rer Kosten—stundenlang,
Als ich ihn also fragte, sprach er: »Nein,
Ich soll doch man nur recht vorsichtig sein;
Wo anders meinen Witz entfalten,
Und soll doch man nur die Schnute halten«
Ja, Riebe ist ein Kavalier,
Der etwas auf sich hält;
Er denkt, er ist ein großes Tier
Und hat auch niemals Geld.
Sein Tennisspiel ist äußerst fair,
O wär's sein Portemonnaie!
Auch sonst ja ist ein Sportsmann er
Vom Scheitel bis zur Zeh.
Man merkt's auch an seinem Latein,
Das niemand gerne liest:
Er muß ein großer Jäger sein,
Der stets—daneben schießt.
Wutke, dieses süße Vieh,
Ist ein Universalgenie;
Der macht alles, ist nie faul
Und hat stets ein großes—
Interesse für Musik gehabt.
Simon, der ist sonst ganz nett,
Krause ist's nicht minder.
Die beiden sind ein wenig fett
Und stets vergnügte Sünder.
Simon strengt sich nicht gern an,
Ebenfalls nicht Krause.
Wenn einer nun nicht weiter kann,
Dann macht er mal 'ne Pause.
Simon schläft auch außer'm Bett,
Krause dusselt viel
Und beide sind noch mal so fett
Wie Heringe aus Kiel.
Schulbankdrücker, Expennäler,
Liebe Lehrer, liebe Väter,
Zimmerhocker, Straßentreter,
Freunde, Gäste, Anverwandte,
Geisteshelden, Unbekannte,
Musiker und Saufleute,
Studiker und Raufleute
Und Ihr kleinen Mulichen
Und Ihr andern Kulichen,
Seid mal eine Weile still,
Weil ich Euch was sagen will.
Denkt Euch, ich wär ein Konferenzler,
Dies Lokal hier wär ein Kabarett,
Und—das ist garnicht so dumm—
Ihr … Ihr wäret Publikum.
Denkt's Euch, 's ist doch nicht so schwer
Und dann höret weiter her:
Die Muli sind mein Künstlerpersonal,
Und mein Programm ist einfach kolossal;
Was ich Euch biete als Konferenzler,
Davon habt Ihr ja keine Idee,
Nun, reizen würd' es mich natürlich,
Dies zu beschreiben schön ausführlich,
Es recht zu beleuchten, näher und breiter,
Es klar zu legen und so weiter.
Gewiß! Doch will ich's lieber meiden,
Denn mancher nennt das vielleicht unbescheiden.
Dagegen will ich Euch die andern jetzt vorführen
In Reimen wie sie sich gebühren
Ich will es heute einmal wagen,
Jedem von ihnen die Wahrheit zu sagen;
Und wem sie etwas grob erscheint,
Der denk: Es ist nicht schlimm gemeint.
Der Casper ist ein Bösewicht,
Glaubt Ihr's oder glaubt Ihr's nicht:
Er ist's. Und fragt Ihr mich warum—
Nun, er ist nicht halb so dumm
Als uns're Klasse es gebrauchen konnte;
In ihm sich jeder Lehrer sonnte.
Er wurde uns wohl hundertmal
Hingestellt als Ideal:
Und wir—wir wurden ausgescholten,
Dieweil wir keine Caspers waren;
Ihm hat alles Lob gegolten
Und wir—wir wurden angefahren!
Der Casper ist ein Bösewicht,
Glaubt Ihr's oder glaubt Ihr's nicht.
Der Casper kann sogar Latein,
Und das will unser Primus sein?
Der Blümel ist ein frommer Herr
Und außerdem ein Physiker,
Und drittens—recht kurz ausgedrückt—
Ist er uns einfach ausgerückt.
Auch der gute Richtzenhain
Paßt in—manchen Reim hinein.
Der Werder—habt Ihr's nicht vernommen—
Ist längst schon auf den Hund gekommen,
Und dennoch bleibt er jener brave Mann,
Der wacker trinken und noch viel mehr schimpfen kann.
Als ich den Geo »male cinctum« neulich fragte,
Ob es ihm recht wär und behagte,
Wenn ich von seinen vielen Heldentaten
Die eine oder and're tät verraten:
Wie er im Felde etwas Käfer knackte,
Im Klassenzimmer Cakewalk hackte,
Wie er sich sonst noch amüsierte: Durchdiebank
Auf and'rer Kosten—stundenlang,
Als ich ihn also fragte, sprach er: »Nein,
Ich soll doch man nur recht vorsichtig sein;
Wo anders meinen Witz entfalten,
Und soll doch man nur die Schnute halten«
Ja, Riebe ist ein Kavalier,
Der etwas auf sich hält;
Er denkt, er ist ein großes Tier
Und hat auch niemals Geld.
Sein Tennisspiel ist äußerst fair,
O wär's sein Portemonnaie!
Auch sonst ja ist ein Sportsmann er
Vom Scheitel bis zur Zeh.
Man merkt's auch an seinem Latein,
Das niemand gerne liest:
Er muß ein großer Jäger sein,
Der stets—daneben schießt.
Wutke, dieses süße Vieh,
Ist ein Universalgenie;
Der macht alles, ist nie faul
Und hat stets ein großes—
Interesse für Musik gehabt.
Simon, der ist sonst ganz nett,
Krause ist's nicht minder.
Die beiden sind ein wenig fett
Und stets vergnügte Sünder.
Simon strengt sich nicht gern an,
Ebenfalls nicht Krause.
Wenn einer nun nicht weiter kann,
Dann macht er mal 'ne Pause.
Simon schläft auch außer'm Bett,
Krause dusselt viel
Und beide sind noch mal so fett
Wie Heringe aus Kiel.
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