Unterm schutz von dichten blättergründen

Unterm schutz von dichten blättergründen
Wo von sternen feine flocken schnelen
Sachte stimmen ihre leiden künden
Fabeltiere aus den braunen schlünden
Strahlen in die marmorbecken spelen
Draus die kleinen bäche klagend eilen:
Kamen kerzen das gesträuch entzünden
Weisse formen das gewässer teilen.

Halte die purpur—und goldnen gedanken im zaum

Halte die purpur- und goldnen gedanken im zaum
Schliesse die lider
Unter dem flieder
Und wiege dich wieder
Im mittagstraum.

Vögel verstummt in den gärten auf blume und ast
Mit kronen und reifen
Metallblauen streifen
Geringelten schweifen
Sie schaukeln zur rast.

Ferne schlagen die trommeln aus silber und zinn.
Doch keine klänge
Nicht wechselgesänge
Noch harfenstränge
Beladen den sinn.

Zierat des spitzigen turms der die büsche erhellt
Verschlungnes gefüge
Geschnörkelte züge

Kindliches Konigtum

Du warst erkoren schon als du zum throne
In deiner väterlichen gärten kies
Nach edlen steinen suchtest und zur krone
In deren glanz dein haupt sich glücklich pries.

Du schufest fernab in den niederungen
Im rätsel dichter büsche deinen staat
In ihrem düster ward dir vorgesungen
Die lust an fremder pracht und ferner tat.

Genossen die dein blick für dich entflammte
Bedachtest du mit sold und länderel
Sie glaubten deinen plänen deinem amte
Und dass es süss für dich zu sterben sei.

Nachdem die hehre stadt die waffen strekte

Nachdem die hehre stadt die waffen streckte
Die breschen offen lagen vor dem heer
Der fluss die toten weitertrug zum meer
Der rest der kämpfenden die strassen deckte

Und der erobrer zorn vom raube matt:
Da schoss ein breites licht aus wolkenreichen
Es wanderte versöhnend auf den leichen
Verklärte die betrübte trümmerstadt

Und haftete verdoppelt an der stelle
Wo der Bezwinger durch die menge stob
Der kühn dann über eines tempels schwelle
Die klinge rauchend zu dem gotte hob.

In hohen palästen aus dunklen und schimmernden quadern

In hohen palästen aus dunklen und schimmernden quadern
In bauschenden zelten die himmlische gaben bescheren
Verschönert des lichtes von oben ergossene flut
Die leiber vom weiss des marmors mit bläulichen adern
Vom saftigen gelb der reife-beginnenden beeren—
Die leiber die hellrot wie blüten und hochrot wie blut.

Da ich mich von ihnen zu trennen beschloss um ein reines
Erhabnes geniessen berauschender sieges-gebräuche:
Verscheuch ich den gram der mich abermals leise bestahl
Mit hülfe der blumigen sprühenden geister des weines?

Kaum deuten dir gehorsam offne bahnen

Kaum deuten dir gehorsam offne bahnen
Nach den ersehnten höchsten stufen
Als der gewölbe beute stahl und fahnen
Betäubend dir entgegenrufen:
Von säulen die im schutte dampfen
Von schwertern die von staub und purpur kleben
Talaren drauf die rosse stampfen
Und armen die begeistert sich erheben.

Als durch die dämmerung jähe

Als durch die dämmerung jähe
Breite röte sich wies
Balsamduft mich umblies
Kannt ich die freundliche nähe:
Stammes boden und mauern.
Stolz und mit glücklichem schauern
Wandel der seele geschah
Als ich die üppig und edel
Zu mir sich neigenden wede!
Erster palmen wiedersah.

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