Hexenlied

Die Schwalbe fliegt,
Der Frühling siegt,
Und spender uns Blumen zum Kranze!
Bald huschen wir
Leis' aus der Thür,
Und fliegen zum prächtigen Tanze!

Ein schwarzer Bock,
Ein Besenstock,
Die Ofengabel, der Wocken,
Reißt uns geschwind,
Wie Bliz und Wind,
Durch sausende Lüfte zum Brocken!

Um Belzebub
Tanzt unser Trupp,
Und küßt ihm die dampfenden Hände;
Ein Geisterschwarm
Faßt uns beym Arm,
Und schwinget im Tanzen die Brände!

Und Belzebub
Verheißt dem Trupp

Wiedersehen an der Bahre

1. Es liebten zwei im Stillen sich,
sie liebten sich herzinniglich.
Die Liebe war so inniglich,
das Schicksal traf sie fürchterlich.

2. Der Jüngling wollt auf Reisen gehn.
Das Mädchen blieb ganz traurig stehn,
die Mutter sprach: »Ach, liebes Kind,
du weinest dir die Äuglein blind.«

3. »Ach Mutter, ich hab zwar keine Not,
ich wünsche mir schon längst den Tod.
Für mich gibt's keine Rettung mehr,
ach, wenn ich nie geboren wär'!«

4. Die Mutter merkt sich jedes Wort,
sie schrieb dem Bräutigam an seinen Ort:

Verführende Markgräfin

1. War einst ein jung, jung Zimmergesell,
der baut dem Markgrafen ein Haus
von lauter Silber und Edelstein,
sechshundert Schauläden [Fenster] hinaus.

2. Und als das Haus gebauet war,
da legt er sich hin und schlief.
Da kam des jungen Markgrafen sein Weib,
zum zweiten und dritten sie rief:

3. »Steh auf, steh auf, jung Zimmergesell,
denn es ist an der Stund;
hast du so wohl gebauet das Haus,
so küss mich an meinen Mund!«

4. Und als sie beide beisammen waren
und dachten, sie wären allein,

Elegiac Ode, An

He chastens us as nations and as men,
He smites us sore until our pride doth yield,
And hence our heroes, each with hearts for ten,
Were vanquished in the field;

And stand to-day beneath our Southern sun
O'erthrown in battle and despoiled of hope,
Their drums all silent and their cause undone,
And they all left to grope

In darkness till God's own appointed time
In His own manner passeth fully by.
Our Penance this. His Parable sublime
Means we must learn to die.

Abraham at Machpelah

Densely wrapp'd in shades,
Olive and terebinth, its vaulted door
Fleck'd with the untrain'd vine and matted grass,
Behold Machpelah's cave.
Hark! hear we not
A voice of weeping? Lo, yon aged man
Bendeth beside his dead. Wave after wave
Of memory rises, till his lonely heart
Sees all its treasures floating on the flood,
Like rootless weeds.
The earliest dawn of love
Is present with him, and a form of grace
Whose beauty held him ever in its thrall:
And then the morn of marriage, gorgeous robes,

Marie Lütscher

Allzeit kränket es mich, wenn es heißt: dies schiedet und jenes
Scheidet vom Haus, und doch kannt ich mit Namen euch kaum:
Aber so fühl ich mich schon in diese holde Gemeinschaft
Eingeschlossen, und fern denket, ihr Guten, auch mein!

In C. Künzels Album

Die Welt wär ein Sumpf, stinkfaul und matt,
Ohne die Enthusiasten:
Die lassen den Geist nicht rasten.
Die besten Narrn, die Gott selbst liebhat,
Mit ihrem Treiben und Hasten!
Ihr eigen Ich vergessen sie,
Himmel und Erde fressen sie
Und fressen sich nie satt.

Leben und Tod

Sucht das Leben wohl den Tod?
Oder sucht der Tod das Leben?
Können Morgenröte und das Abendrot
Sich auf halbem Weg die Hände geben?

Die stille Nacht tritt mitten ein,
Die sich der Liebenden erbarme.
Sie winkt; es flüstert: Amen!—Mein und Dein!
Da fallen sie sich zitternd in die Arme.

Kindsmörderin

1. Ach Hannche, liebes Hannchen,
mit dir ist's bald aus,
sie werden dich bald führen
zu dem Schandheits Tor hinaus.

2. Zu dem Schandheits Tor hinaus,
auf ein so grossen Platz,
dann werden's die Leutcher [Leute] sehen,
was schön Hannche hat gemacht.

3. Der Scharfrichter kam gegangen,
trug das Schwert in seiner Hand.
Wo ist dann nun das schöne Hannchen,
das das Kind hat umgebracht?

4. Ach Scharfrichter, liebster Scharfrichter,
mach es nur mit mir geschwind;
denn ich möchte so gerne sterben,

Wär's dunkel, ich läg' im Walde

Wär's dunkel, ich läg' im Walde,
Im Walde rauscht's so sacht,
Mit ihrem Sternenmantel
Bedecket mich da die Nacht,
Da kommen die Bächlein gegangen:
Ob ich schon schlafen tu'?
Ich schlaf' nicht, ich hör' noch lange
Den Nachtigallen zu,
Wenn die Wipfel über mir schwanken,
Es klinget die ganze Nacht,
Das sind im Herzen die Gedanken,
Die singen, wenn niemand wacht.

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